23. Juni 2008 - Die Anreise bzw. der erste Tag
Meine Nacharin war so nett und hat mich in aller hergottsfrühe zum Flughafen gefahren und fragte mich, zu welchen Konzert ich denn fliege, ich entgegenete darauf-hin mit: Ach, den kennen Sie ja sowie so nicht!".
Aber sie ließ nicht locker und ich sagte ihr, dass ich zu den Konzerten von George Michael fliege!
Das hätte ich lieber nicht tun sollen, denn ich dachte, sie fährt jetzt den nächsten Baum um und anhören musste ich mir noch:
"Ach wat, zu der schwulen Skandal-Nudel"
Sorry, aber da fielen mir einfach die Worte und ich war schon vorab mit den Nerven am Ende, ich muss mir jetzt ernste Gedanken machen ob dich diese Freundschaft auf dieser Basis so weiterführen kann!
Um 04.45 Uhr haben Jojo und ich uns am Flughafen Berlin-Tegel getroffen.
Bisher kannten wir uns nur aus dem Forum und aus dem Chat - zwar waren wir uns irgendwie vertraut doch jeder dachte wahrscheinlich nur, hoffenlich geht das gut!
Es ging gut - sogar sehr gut!
Um 06.55 Uhr sind wir dann in London-Stansted gelandet und anschl. ging es mit dem Easy-Bus, mit 2 stündiger Fahrt, zur Victoria Station in die City. Dort stiegen wir ein und jedesmal, kurz bevor der Zug in eine Station einfuhr, sagte eine sehr freundliche Stimme (wie die Briten nun mal so sind), please mind the Gap between the train and the platform - Leute ich sage euch, da wir sehr viel U-Bahn gefahren sind, begleitete mich dieser Satz überall hin. Es eine Warnung an die Passagiere, da manchmal eine beträchtliche Lücke zwischen dem Zug der Tür und dem Bahnsteig ist.
Diese Stimme hörte ich nicht nur, wenn ich schon im Bett lag sondern auch noch jetzt zuhause - tja, so kann man die Leute auch Paranoid machen!
Ok, weiter gehts im Text, von Victoria sind wir dann zur Station Earls Court gefahren, dort war unser Hotel bzw. es wird auch jetzt noch dort sein!
Als wir dort so gegen 09.30 Uhr eintrafen, sagten man uns gleich einmal, dass das Zimmer noch nicht fertig ist aber so gegen 13.00/14.00 h und ich hatte bereits Post, einen Brief hab ich erhalten.
Da ich die letzten Tickets über Ebay erstandenn habe und sich alles sonst so in die Länge gezogen hätte, hab ich mir die Karten ins Hotel schicken lassen und es hat alles prima geklappt.
Pünktlich wie immer, meldete sich auch meine Freundin an, die Blase, immer wenn ich es am wenigtens gebrauchen kann - aber nun gut, diesmal konnte ja sofortige Abhilfe geschaffen werden - war wohl auch etwas aufgeregt, die alte Blase!
Jetzt ging es los, und wir sind dann erst einmal die Gegend erkunden gegangen.
Und siehe da, gleich um die Ecke, keine 3 Minuten Entfernung, war auch schon Earls Court, mit riesiegen Plakaten, dass der George dort spielt.
Ach ne, darauf wären wir jetzt echt nicht gekommen!
Wow, nur allein davor zu stehen an einen solch geschichtsträchtigen Ort, dass Gefühl ist einfach unbeschreiblich und Gänsehaut bekommt mandann noch Gratis, wenn man sich vorstellt, dass der George ab dem darauffolgenden Tag, mit seinen beiden Konzerten auch vertreten ist und wir das LIVE erleben dürfen.
Jojo war ganz gerüht als wir davor standen - ich hingegen war geschüttelt, vor lauter Aufregung! Aber, hey, wir sind keine Teenies mehr - bloß cool bleiben und nichts anmerken lassen.
Member, der sich ja für etwas später angemeldet hatte, da wir uns ja alle ein Familienzimmer teilen wollten, haben wir erstmal ne SMS geschickt, dass er sich melden soll, wenn er angekommen ist. Somit ging es dann erstmal zu Tesco, einem Einkaufsladen, wo ich dann auch zu meinem Doping kam, mein geliebter Kaffee!!!
Da jetzt noch ausreichend Zeit war, schlug Jojo vor, dass wir einfach mal in die City fahren! Ja fahren ist sehr gut aber das dicke Ende kam ja noch, ich musste laufen, ich meine so richtig laufen und dann auch noch weit, weil die City ja sooooo groß sein kann.
Ich hab ja noch gar nicht angefangen zu laufen, da taten auch schon Knie und Hüfte weh aber für den Notfall hatte ich ja die Auslandskranken-Karte auch noch mit eingepakt - kam aber Gott sei dank nicht zum Einsatz!
Macht mal jemanden klar, der seit 20 Jahren Auto fährt und sich jeden Weg 10 mal überlegt, dass er plötzlich laufen soll - aber egal, ich freute mich auf all die ganzen Geschäfte und auf's shoppen. Aber Vorfreude ist ja bekanntich auch die schönste Freude.
In Gedanken malte ich mir schon aus, was ich wohl alles kaufen werde ABER Jojo machte mir einen gehörigen Strich durch MEINE Rechnung. Wollt Ihr wissen wo ich gelandet bin?
Dann schaut selbst!
Na das waren ja ganz tolle Aussichten!
Jojo hat es wohl gut gemeint aber den ganzen Big Ben wollte ich nun echt nicht kaufen, da er etwas unhandlich ist und als Handgepäck bekomm ich den bestimmt nicht durch den Zoll.
Nach dem er von allen Seiten fotografiert wurde, gingen weiter, meine Hoffnung wuchs, jetzt kommen die Geschäfte, neee wieder nichts. Jojo wollte noch zur anderen Seiten und sich irgend so eine wichtige Kirche oder war es ein Museum, anschauen.
Ick war echt fertig und trat meinen Streik an!
Na ganz toll, zur Strafe wurde ich geparkt - wo?
Auf einem schwarzen Poller!
Und Jojo ging in aller Ruhe sich alles anschauen, fehlte nur, dass sie mir noch ein Schild umhängte - Bitte nicht füttern!!!
Es waren gefühlte 5 Stunden aber nach ca. 15 Minuten holte sie mich dann auch wieder ab und jetzt ging es endlich in die City. Das volle Programm? Na fast! Piccidilly Circus, Trafalgar Square und dann aber Richtung Regent Street und all meine Geschäfte waren noch da, wow, da kam Freude auf.
Leider hatten die Läden nicht das, was ich glaubte zu suchen. Ach, hatte ich schon erwähnt, dass mir die Füsse weh taten? Ich wollte diese beiden Stelzen echt nicht mehr haben! Also fuhren wir wieder Richtung Hotel, denn der Member musste ja auch langsam ankommen und so war es auch. Er stand bereits vor dem Hotel und wartete auf uns.
Da wir uns ja alle nicht persönlich kannten, war es für uns drei erstmal auch ne riesen Überraschung aber im positiven Sinne! Die Begrüssungen fielen alle sehr herzlich aus und die Freude war von uns allen echt groß!
So, nun sollte auch unser Familienzimmer fertig sein doch zu unserer Freude haben wir kein 4er-Zimmer bekommen sondern 2 Doppelzimmer, somit war auch etwas mehr Privatsphäre für uns alle. Ein kurzer Blick in die Zimmer und ja, es war ok!
Ja gut, wenn man ins Bad wollte, musste immer einer von Aussen die Tür zu drücken, da von Innen kein Knauf oder Riegel war, womit man die Tür ranziehen oder gar Absperren kann. Aber man kann ja auch nicht alles habe und das was wir an Geld beim Hotel einsparten, haben wir in Georgy-Tickets eingesetz.
Member hatte mitllerer Weile ne SMS von einer Bekannten erhalten, die sich derzeit beim George vor dem Haus befand. Auch sie war in unserem Hotel mit Einquartiert. Wir wurden immer unterrichtet, wenn irgendetwas geschah, genauso auch, wenn der George wegfuhr oder irgendetwas geschah.
Wir 3 standen vor Earls Court und haben uns auf dem Gelände etwas umgeschaut und konnten Später auch von draußen hören als George beim Sound-Check war. Die Regel zwischen den Security-Leuten und uns war ganz easy, wir sprechen diese Leute nicht weiter an und sie lassen uns etwas hören - man war das toll, was wir da auf unsere Ohren bekamen. Aber auch ein Sound-Check ist mal vorbei.
Ausserdem war ich noch damit beschäftigt, einige gekaufte Tickets an die Holländer zu verkaufen und auch noch Fans zu treffen, von denen wir bessere Tickets bekamen. Ihr merkt, es war kein Urlaub, dass war richtig Streß! Wir trafen dann auch Member seine Bekannte am Abend, die uns ausführlich berichtete und auch Fotos zeigte.
Wir fuhren nach Camden Town, um noch bei einem deutsch-sprechenden Türken was zu essen. Dazu sage ich nur, an der britischen Eß-Kultur muss echt noch gearbeitet werden!!! Ach, hatte ich schon erwähnt, dass mir die Füsse weh taten? Ich wollte diese beiden Stelzen echt nicht mehr haben!
Hören sagen, was sich vor George seinem Haus abgespielt hat
Es war wohl ne ganze Menge los vor dem Haus, viele Fans und auch Leute von der Presse und alles tummelte sich nun davor - muss ausgesehen haben, wie auf dem Jahrmarkt.
Sie standen sich alle die Beine im Bauch, bis dann wohl ein netter Mensch aus dem Haus kam und mitteilte, dass George noch drin ist aber auch bald rauskommen würde.
Mittlerer Weile kam auch der gute Kenny nach Hause, es wurde geschätzt, dass er vom Sport kam. Die Leute von der Presse meinten noch zu einigen Fans, dass sie noch NIE angelogen wurden, weder von den Bediensteten, noch von Kenny oder George und wenn es heißt, er kommt gleich raus, dann ist das auch wirklich so und man kann diesen Leuten wirklich glauben schenken.
Zwischendurch gab es noch ein paar ganz penetrante Fans und glaubten wohl, wenn sie in gewissen Abständen am Haus klingeln, dass sie den ganzen Vorgang beschleunigen können oder dachten die echt, dass der George denen die Tür öffnet und sie zum Tea einlädt???
Sorry aber das ist ein absolutes No-Go, denn es war ja letztendlich nicht zu übersehen und zu überhören, dass dort vor dem Haus wartende Fans, die Strasse belagern!
Und wäre der George der Meinung gewesen, dass er gerne rauskommen möchte, hätte er es auch getan aber nun hat der Mann ja auch an solch einen wichtigen Tag, noch etwas anderes zu tun.
Wir wurden ja in seinem Zeit-Plan alle bedacht aber halt zu späterer Stunde! Und auch diesmal entsprach es der Wahrheit, denn der Schorsch kam raus aus seinem Haus! Während wir noch vor Earls Court standen, setzte sich good old George in Bewegung und wollte zum Sound-Check.
Was sich jetzt aber abspielte, dass ist nicht mehr Fassbar und absolut unglaublich. Für eine kurze Zeit wurden dem Schorsch seine Menschen-Rechte wortwörtlich entzogen und hätte es mir einer erzählt, hätte ich es aber nicht geglaubt. Jedoch hat mir die Bekannte die dazugehörigen Fotos gezeigt.
Ich sag euch, hätte das Amnesty-International mitbekommen, die hätten sich bestimmt eingeschaltet. Es ist mehr als Verständlich, wenn dort extra Leute, sogar aus Australien anreisen, dass man sich auch sehr gerne mit dem George fotografieren lassen möchte, dem ist auch gar nichts entgegen zu setzen. Aber ohne Vorankündigungen wurde an er von allen Seiten abgeknutscht aber während die Eine noch gar nicht fertig war, riß die Andere von der anderen Seite schon wieder an seinem Kopf und knutschte weiter - anhand der Fotos konnte man erkennen, dass er sich nicht ganz so wohl gefühlt hat und so ging das ganze Spektakel weiter.
Im Nachhinein wundert es mich, dass er kein Schleuder-Trauma davon getragen hat und wäre er nicht schon Schwul gewesen, wäre er es spätenst jetzt geworden!
Aber wie nun der George ist, ganz geduldig ließ er alles über sich ergehen und war echt Gentleman like, ja so wie die Briten nun mal sind!
Weiter im Text, so wollte sich jeder und alle mit ihm fotografieren lassen aber jetzt musste er sich auch noch und das meine ich jetzt wirklich so, wie ich es auch schreibe, "betaschen" lassen.
Die eine kraulte gemütlich an seiner Brust herum, die Andere krabbelte den Rücken und die Nächste tätschelte sein Gesicht - HILFE, einerseits hätte ich echt vor lauter Lachen schreien können und andererseits hatte er mein volles Mitgefühl.
Diese Bilder sprachen echt für sich, er war absolut für Vogelfrei erklärt worden!
Die gesamte Zeit über war er einfach nur nett, freundlich und lächelte. Die Presse hingegen hatte aber wohl nichts besseres zu tun und den George zur politischen Situation zu befragen, wie er über Obama denkt - wie passend, da er ja gerade nur 2 angeblich Abschluss-Konzerte in London gibt!!!!
Müde und voller Vorfreude auf den nächsten Tag fuhren wir ins Hotel.
Wir waren alle so kaputt, vom frühen Aufstehen und den ganzen Tag auf Achse sein, dass wir eigentlich im Stehen hätten einschlafen müssen.
Endlich lagen wir im Bett, dazu muss ich anmerken, dass Jojo und ich ein Doppelbett hatten und eine GEMEINSAME Decke!!!!!!! Ohne Worte!
Sobald sich einer von uns im Bett bewegte, rollte der Andere in die Mitte, irgendwie war es wie im Wasserbett. Kaum hat man einige Minuten auf einer Seite geschlafen und war schon fast eingenickt, spürten wir unerklärliche Schmerzen an unseren Körpern.
Es waren die Bett-Federn, die versuchten sich durch unseren Körper zu bohren aber Jojo und ich hielten das ganz tapfer aus und erwarteten sehnsüchtig den Morgen, an dem wir aufstehen durften.
Das war unser erster Tag, mit Eindrücken an unseren Körpern und aus der Stadt!
ENDE